Fensteranschlüsse in Verbindung mit WDVS
In den Normen DIN EN 12207 und 12208 werden Anforderungen bezüglich Schlagregen- und Winddichtigkeit an die Fenster definiert. Diese Anforderungen gelten selbstverständlich auch für die Fensteranschlüsse. Der Metallbauer ist somit grundsätzlich gehalten, seine Leistung so auszuführen, dass er die Anforderungen an sein Gewerk erfüllt.
In den einschlägigen Verarbeitungsrichtlinien der Systemlieferanten für WDVS wird auf die äußere Folie am Fenster verzichtet, da der WDVS die Wind- und Schlagregendichtigkeit bringen soll. Auch im „Leitfaden zur Planung und Ausführung der Montage von Fenstern und Haustüren“ der RAL Gütegemeinschaft, Ausgabe 2010 ist in den Ausführungsbeispielen die äußere Folie nicht dargestellt. Es ist jedoch unter dem Punkt 3.1.2 – Mindestvorgaben der Planung in der Tabelle 3.1 unter Nr. 10 folgender Hinweis enthalten:
„Hinweis zu Außenwänden mit WDVS:
Da die Schlagregendichtigkeit erst nach Fertigstellung des Gesamtsystems gegeben ist, muss dies bei der Aufteilung auf die verschiedenen Gewerke (z. B. äußere Abdichtung bei WDVS) im Bauablauf berücksichtigt werden. Aufgrund vorliegender Erfahrungen empfiehlt es sich eine zusätzliche, äußere Abdichtung zwischen Fenster und Mauerwerk vorzusehen und auszuschreiben.“
Die Schlagregendichtigkeit soll beim WDVS mit entsprechenden Anschlussleisten hergestellt werden. Es gibt jedoch auf dem Markt kaum Leisten, welche entsprechend geprüft sind. Besonders anfällig sind Stoßpunkte der Anschlussleisten.
Weiterhin ist in der vom Bundesverband der Gipsindustrie herausgegebenen Broschüre „Verputzen von Fensteranschlussfolien“ auf Seite 13 ein entsprechender Anschluss mit äußerer Folie dargestellt und somit empfohlen.
Wenn der Fensterbauer auf die äußere Anschlussfolie verzichtet und keine Bedenken gegen die Ausführung anmeldet, kann er erhebliche Gewährleistungsprobleme bekommen. Er hat keinen Einfluss mehr darauf, was mit seinem Fenster passiert. Seine inneren Anschlüsse unterliegen u. U. einer mehrwöchigen Bewitterung, welche diese Anschlüsse zerstören und die eingesetzte Dämmung durchfeuchten kann. Außerdem können offene Profile mit Wasser volllaufen und zu einem späteren Zeitpunkt so zu Schäden führen.
Auch ist nicht gewährleistet, dass der Hersteller des WDVS überall sauber arbeitet. Evtl. Verarbeitungsfehler des Monteurs können mit der Zeit zum Eindringen von Feuchtigkeit und somit Beschädigung der Leistung des Fensterbauers führen.
Daher sollte in meinen Augen der Fensteranschluss auch bei Verwendung von WDVS grundsätzlich mit einer äußeren, dampfoffenen Fuge versehen werden.